Winterquartier, Teil 1 bis 2024.02.04 - Gaby Guth

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1. bis 3. Dezember 2023 - Anreise und Installation
01.12.2023 bis 03.12.2023 Villefranche-sur-Saône - Sanary-sur-Mer
Eigentlich wollten wir ja bereits am 30. November 2023 losfahren. Allerdings wurden für diesen Donnerstag so heftige Schneefälle auf allen Kanälen angesagt, dass wir unsere Abreise auf den Freitag und den Verwandschaftsbesuch im Elsass in den Frühling verschoben haben. Um 9 Uhr sind wir bei schneenassen Strassen losfahren, trafen Richtung Winterthur auf dichten Nebel. Und Unterwegs hat dann auch das "Intervall-Relais" der Scheibenwischanlage seinen Geist aufgegeben und wir waren ausnahmsweise froh, dass es entweder trocken war (leider nur über kurze Strecken) oder aber so stark geregnet hat, dass wir den Scheibenwischer auf der einzigen noch funktionierenden schnellen Stufe 2 laufen lassen konnten, ohne dass die neuen Scheibenwischblätter quitschen. Weil die Schnee- und Strassenverhältnisse in höheren Lagen für uns zu unsicher waren, haben wir nicht wie geplant Chambéry angefahren, sondern sind über Basel und Mülhausen Richtung Lyon gefahren wo wir uns für die Nacht auf dem Camping-Parc in Villefranche-sur-Saône eingerichtet haben. Direkt an der Saône haben wir eine ruhige und erholsame Nacht verbracht.
Anderntags waren wir auch wieder früh auf den Beinen und sind bereits wieder um 9 Uhr losgefahren. Je weiter südlich wir unserem heutigen Ziel und somit unserem Aufenthaltsort für den laufenden Monat kamen umso mehr lichteten sich die Wolken und die Sonne wärmte unser WoMo. Und nachdem wir unser WoMo einer kurzen und intensiven Wäsche unterzogen hatten, trafen wir bereits um 14.45 Uhr auf dem reservierten Platz ein und installierten uns.
Den Sonntag, 1. Advent,  verbrachten wir mit "Ankommen", dem "Wassertürk" (WC- und Abwassertank leeren, Frischwasser bunkern) und erholen.
4. bis 10. Dezember 2023 - Woche 1
4. und 5. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Die erste Woche hat mit einem Regentag begonnen. Das heisst, die Sonne hat einen Waschtag eingelegt, damit sie dann ab dem 5. Dezember wieder in unbeflecktem Gewand strahlen kann.

Zu Hause fallen ja Rémy's "Powernapps" sehr langgezogen aus. Hier sind sie einiges kürzer und dafür intensiver. Zu Hause klappt Rémy seine Kinnlade auch immer runter und er merkt nicht einmal, dass er ein Schnarchkonzert veranstaltet. Hier ist ihm die Kinnlade auch runter gefallen., allerdings hat der jeweils kalte Luftzug Rémy dazu bewogen seinen Mund immer wieder zu schliessen. Fazit; Somit kam ich auch zu meiner Mittagsruhe.

6. und 7. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Jeweils am Mittwoch ist der grosse - und zwar wirklich grosse Wochenmarkt. 2018 hat die französische Fernsehstation TF1 den hiesigen Wochenmarkt - marché hébdomadaire - zum schönsten in ganz Frankreich gekürt. Bei über 300 Marktständen, wo es wirklich nahezu alles (ausser Möbel) zu kaufen gibt, kann man sich kaum satt sehen. Und mitten drin noch die täglichen Marktstände mit Gemüse, Käse, Fleisch, Brot, Meeresfrüchten, Fertiggerichten, Kompositionen von verschiedenen Oliven etc. Für mich ein Eldorado und mir würde der Kopf schwirren, wenn ich keinen Menüplan machen würde. Frischer gehts wirklich nicht mehr.

Gleich an unserem Ankunftstag hat Rémy ein Schweizer Ehepaar aus St. Gallen kennengelernt, welches - nach einem Jahr Rundreise durch Südeuropa - auf dem Heimweg ist. Sie waren auch viel mit ihrem Roller unterwegs und gaben Rémy unter anderem den Tipp, mit dem Roller nach La Seyne-sur-Mer und von dort aus mit dem Shuttleboot direkt in den Hafen von Toulon zu fahren - vorbei an den ganzen "Marinekreuzern" und "Unterseebooten". Das haben wir gestern, 7. Dezember 2023, ausgekundschaftet und sind sogar noch weiter gefahren nach Saint-Mandrier, von wo aus auch ein Fährboot nach Toulon fährt.
11. bis 17. Dezember 2023 - Woche 2
11. Dezember 2023 La Seyne-sur-Mer - Toulon
Auch heute verwöhnt uns die Sonne wieder. Strahlend blauer Himmel und 18° C sind angesagt weshalb wir für heute die Tour mit der "Navette" (Fährboot) von La Seyne-sur-Mer in den Hafen von Toulon geplant haben. Wir kamen grad rechtzeitig an und mussten sogar noch ein paar Schritte rennen, damit wir die Navette noch erreichen konnten - welche auf uns gewartet hat. Die viertelstündige Überfahrt haben wir genossen. Vorbei an den riesigen Militärschiffen, Fregatten etc. auf der einen Seite und auf der anderen Seite die ebenfalls riesigen Fährschiffe nach Korsika und Sardinien. Ebenfalls steuern grosse Kreuzfahrtschiffe - in der Saison - den Hafen an und entladen die erkundungsfreudigen Touristen ans Festland. Ganz gemütlich sind wir der Hafenmole entlang geschlendert und hatten sogar noch fast zu warm, nur mit der Windjacke bekleidet. Hungrig haben wir eine "Creperie" angesteuert, so Rémy eine "Crèpe Norwegian" (mit Schokoladensauce, Vanilleeis und extra viel Schlagrahm) und ich eine "Crèpe salée mit Speck, 2 Spiegeleiern und Chedar) genossen haben. Der anschliessende Verdauungsspaziergang führte uns dann der ganzen frei zugänglichen Hafenanlage entlang bis zu den Fährschiffen und zurück, wo wir mit dem "Petit Train" eine 50 minütige Rundfahrt bis nach der "Tour Royal" und der "Plage du Mourillon" unternahmen. Der Tourabschluss führte noch durch einen kleinen Teil der Altstadt, welchen wir bei unserem nächsten Besuch von Toulon unter die Füsse nehmen werden.

Toulon: Ist eine grosse Hafenstadt an der südfranzösischen Mittelmehrküste und beherrbergt u.d. den bedeutendsten Militärhafen Frankreichs. Neben Kreuzfahrt- und Fährschiffen liegen hier auch Fischerboote neben U-Booten und Kriegsschiffen. 2020 zählte Toulon fast 590'500 Einwohner und ist die neuntgrösste Stadt Frankreichs, auf einer Fläche von 42,84 km2. Noch vor der römischen Konolisierung, ~ 180 v. Chr., wurde Toulon als Schutz für griechische Schiffe genutzt.

12. bis 13. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer - What the hell so crazy days
Man denkt sich nichts dabei - benutzt ganz normal die "Bordtoilette" und dann ...
Rémy ist grad sehr vertieft in einen neuen-alten Song den er ins Band-Repertoire aufnehmen möchte und da gretsche ich dazwischen, weil ...
Tja warum; Der innere Deckel der WC-Kassette schliesst nicht mehr, d.h. er fährt nur bis zur Mitte der Öffnung und nicht weiter - so ein Mist!
Also haben wir erst mal das Modell im Thetford-Beschrieb, C 403 L, und die Seriennummer, C403 R D/GYR, auf der Rückseite der Kassette herausgesucht. Dann im Internet nach Vertriebspartnern von Thetford in unserer Region gesucht (3 Stück) und dann telefoniert und telefoniert und telefoniert. Und siehe da ein Partner - 20 Roller-Minuten von uns entfernt - hat der Partner "Narbonne Accessoires" eine solche Kassette. Worauf wir uns natürlich subito mit dem Roller (die defekte Kassette zwischen den Beinen) auf den Weg machten. Die Kassette sieht genauso aus wie unsere - Glück gehabt. Wir haben die Kassette gekauft, die Verpackung dort gelassen und unsere defekte Kassette durften wir ausserhalb des Firmengeländes in eine Mulde entsorgen. Mit der neuen Kassette haben wir uns dann schnurstracks wieder auf den Rückweg gemacht, wo Rémy die Kassette unmittelbar einsetzen wollte - Betonung auf wollte !! Sie ging nämlich nicht ganz rein sondern hat immer im letzten Drittel blockiert.
Wieder raus - genau angeschaut - wieder rein - X-mal versucht. Und ich immer im Bad kontrolliert, wenn Rémy wissen wollte "Gaby siehst du was ?" Nachdem Rémy dann festgestellt hat, woran es liegt, haben wir umgehend nochmals mit Narbonne Accessoires, Monsieur Stephan, telefoniert und mitgeteilt, dass die Kassette nicht passt und dass wir diese am nächsten Tag, wenn es nicht regnet, zurückbringen. Jetzt aber hatten wir keine Toilette. Mittlerweile war es 17.30 Uhr (also Dunkel) weshalb wir mit einem Taxi fahren wollten. Die Dame an der Rezeption hat uns dann einen Chauffeur (Monsieur Eric) organisiert, welcher allerdings erst in einer Stunde da sein kann. Er kam dann ziemlich pünktlich und hat uns direkt zur Mulde gefahren wo die Kassette - Gott sei Dank - noch lag und hat uns auch wieder zurück gefahren - für 25 Euro (für 50 Minuten Fahr- und Wartezeit).
Mittlerweile hatten wir auch fleissig E-Mail-Verkehr mit den Hymerwerken (mehr als 12 Mails). Frau Sontag, welche unsere Kontakt-Mail sehr prompt beantwortet hat, hatte uns einerseits die Koordinaten von 2 Hymerhändlern in der Region mitgeteilt und uns letztendlich an den Shop weitergeleitet, damit dieser uns Kontaktinfos zu Vertriebspartnern geben kann. Die erste Rückmeldung des Shopmitarbeiters war dann absolut unbefriedigend. Die Antwort lautete nämlich, dass wir die Kassette im Movera-Shop in Bad Waldsee beziehen können - Hahaha ... Wir fahren wohl kaum aus Südfrankreich nach Bad Waldsee und dann wieder nach Südfrankreich. Letztendlich musste der Shopmitarbeiter uns mitteilen, dass die bei uns eingesetzte Kassette C403 R D/GYR nicht mehr im System ist, sondern dass das Modell C400 passen müsste.
Am Mittwoch (13.12.) haben wir dann die neue Kassette zurückgebracht, unsere Adressdaten angegeben, damit sie uns einen Check über die Kaufsumme zustellen können. Mittlerweile nicht untätig haben wir auch herausgefunden, dass es bei der C400 auch ein L- und ein R-Modell gibt. Beide Hymerhändler in der Region konnten uns allerdings nicht weiterhelfen weshalb wir nochmals die Thetfordvertreter kontaktierten und nach einem C400er-Modell fragten - ohne Ergebnis. Letztendlich haben wir den Hymervertreter in Nizza ausfindig gemacht und kontaktiert. Madame Ophélia war die Erste, die sich genauer nach unserem Anliegen erkundigt hat. Jetzt warten wir darauf, dass sie die gewünschte "Thetford C400 Droite" (rechts) bestellen kann, damit wir diese dann Mitte Januar bei ihr beziehen können.
Bis dahin hat Rémy die ruhmreiche Aufgabe, die Kassette täglich zu leeren.
Fortsetzung folgt !

Und natürlich haben wir uns ob dieser Odysse einen feinen Znacht verdient.
Kleine Broccoli-Röschen ~ 5 Minuten in Salzwasser aufgekocht. Lachs und Dorchrücken in Würfel geschnitten, Crevetten geschält und das Ganze mit dem Broccoli vermischt in eine Auflaufform gegeben. Mit verquirlten Eiern und 1/4 Lt. Rahm aufgegossen, mit Salz, Pfeffer und mediteranen Kräutern gewürzt und während ~ 1 Stunde bei 190° im Ofen gebacken.
Immer wieder treffen wir - wenn wir mit dem Roller unterwegs sind - auf Motorradfahrer-Gruppen, die im roten Nikolausgewand unterwegs sind.

Heizung Truma Combi 6e:
Unsere neue Kombi-Heizung bewährt sich mehr als gut. Wo wir ansonsten bis ~ 2.7 Liter Gas pro Tag benötigten (Heizung, Kochen, Warmwasser) ist der Verbrauch massiv gesunken. Aktuell liegt der Verbrauch bei Ø 0,55 Liter pro Tag. Obwohl wir wie immer Heizen, Kochen und auch Warmwasser aufbereiten. Unsere neue Heizung lässt sich alternativ auch mit Strom betreiben, was wirklich super ist. Wenn es schnell gehen muss - Aufheizen mit Gas, heisses Wasser mit Gas und zwar bis 70° Grad, was locker für zwei ausgiebige Duschen reicht.

17. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Das Wochenende naht und so füllt sich der Campingplatz allmählich. Die meisten neuen "Nachbarn" bleiben nur 1-2 Nächte und sind ausschliesslich für den wunderbar weihnachtlich beleuchteten Hafen und seine paar Marktstände angereist. Natürlich wollten wir uns dieses "Spektakel" nicht entgehen und haben den Hafen beim Eindunkeln angefahren. Wir sind ja beide nicht so für Weihnachtsmärkte zu begeistern, weil immer viel Kitsch und Ramsch angeboten wird. Aber das hier ist eine Muss-Reise wert und hat auch uns begeistert. Trotz der grossen Menschenmenge - mehrere tausend - haben wir uns nie bedrängt oder unwohl gefühlt.
WC-Kassette:
Etwas  Ruhe ist eingekehrt. Rémy hat nochmals mit Mme Ophélia telefoniert und jetzt ist (hoffentlich) klar, was wir genau benötigen, weil wir auch zusätzlich noch ein Bild geschickt haben.

Nächste Odysse:
Wir gehören noch zu der Generation, welche noch Ansichtskarten per Post schickt. Entgegen unserer sonstigen Kartenkaufpolitik, haben wir ausnahmsweise die Karten gekauft ohne gleichzeitig nach Briefmarken zu Fragen - dummerweise !! "Tut uns leid - wir haben leider keine Briefmarken, aber ein paar Meter weiter auf der Hafenpromenade entlang gibt es einen Laden "Tabac" wo sie Briefmarken kaufen können." Denkste ... weit und breit kein "Tabac"-Laden zu sehen. (Das war am 11.12. in Toulon). Mittlerweile haben wir auch auf dem Camping nachgefragt (nada) und in drei weiteren Tabac-Laden - ohne Erfolg. Gestern (17.12.) haben wir dann zufällig am Hafen in Sanay-sur-Mer einen kleinen Tabac-Laden gefunden, der Briefmarken - auch fürs Ausland - verkauft.
18. bis 24. Dezember 2023 - Woche 3
18. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer - Six Fours
Unsere heutige kleine Rollertour führte uns bis ganz ans Ende der Langzunge von Six Four. Eine herrliche Küstentrasse - vorbei an kleinen Hafen. Letztendlich haben wir unseren Roller auf dem letzten Parking Public abgestellt und die kleine "Insel" zu Fuss erkundet. Nicht weit dafür umso schöner und bei strahlendem Sonnenschein. Die unendliche Weite des Meeres nimmt einem sofort in Beschlag. Leider konnten wir die nebenliegende Insel "Ile du Grand Gaou" nicht besuchen, da der Zugang über die Passerelle nur am Wochenende, wenn nicht gearbeitet wird, möglich ist. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben - das haben wir also noch vor. Für einen ersten Eindruck hat das allemal gereicht.
19. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Heute jährt sich unser Kennenlernjubiläum zum 42. Mal. Wir blicken auf wunderbare Jahre und viele tolle Erlebnisse und Erfahrungen sowie wunderbare Begegnungen zurück. Um das Ereignis gebührend feiern zu können, haben wir uns entschieden nach Toulon zu fahren - respektive an die Anlegestelle der "Navette" um in den Hafen überzusetzen. Hoppala - an der Anlegestellt hing eine gedruckte Information, dass dieser Bonton wegen Bauarbeiten bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Also zurück zum Roller und die Anlegestelle beim "Naviport" angesteuert. Das war dann auch um einiges interessanter, weil wir viel näher an den ganzen Kriegsschiffen vorbeigefahren sind. Im Hafen von Toulon gönnten wir uns dann ein Couscous und nachher einen Spaziergang durch die Altstadt bevor wir mit der Navette wieder zurück nach La Seyne-sur-Mer fuhren. Doch - Oh Schreck - der fährt ja die falsche, also die nicht bediente Anlegestelle an. Wir haben uns schon überlegt, wie wir zu unserem Roller kommen doch dann hat der Kapitän gemerkt, dass er - vermutlich aus alter Gewohnheit - falsch gefahren ist und hat im letzten Moment noch abgedreht.
Immer wieder erkunden neue Campeure - erkennbar am Plan des Platzes in der Hand - die noch freien Stellplätze und tauchen entweder gar nicht in unserer Nähe oder Nahe unseres Platzes dann mit ihrem Gefährt oder Gespann auf. So haben wir heute neue Nachbarn aus Lörrach erhalten. Ein riesiger zweiachsiger Wohnwagen (8,5 Meter mit Deichsel) mit einer neueren Hybrid Mercedes-Limousine. (man gönnt sich ja sonst nichts). Und weil man ja mit der neuesten Technik ausgerüstet ist, lässt man den Wohnwagen ferngesteuert einparken, wo man ihn haben will. Doch was ist da los ?? Es quitscht ganz fürchterlich und der Wohnwagen bewegt sich kaum. Aha ... Problem gelöst! Nach einer Viertelstunde kamen die neuen Nachbarn auf die Idee, dass man vielleicht noch die Bremse am Deichsel lösen sollte, damit das Ganze funktioniert. Et voilà - schon steht der Wohnwagen wo und wie er soll.

20. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Heute ist wieder grosser Markt und man kann so einiges an Kilometern abspulen, wenn man wirklich jeden einzelnen Stand ansteuern will. Wir haben uns allerdings an unseren Menüplan gehalten und nur was auf der Einkaufsliste stand eingekauft.

21. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer - Iles des Embiez
Starke Windböen bis 75 km/h sind für heute angesagt und daher entschieden wir uns nur für eine kleinere Rollertour verbunden mit einem Abstecher auf die Insel von "Monseur Paul Ricard". Geboren am 9.7.1909 in Marseille, gestorben am 7.11.1997. Sein Grab liegt übrigens auf "seiner Insel". Bekannt wurde der überaus erfolgreiche Unternehmen durch sein Anis-Getränk "Pastis" und später durch seine nach ihm benannte Rennstrecke "Circuit Paul Ricard", welche seit 2018 auch wieder den Formel 1-Zirkus begrüsst. Eine vielseitig interessierte (bildende und darstellende Künste) Persönlichkeit.

Wir erkundeten also nach der schwankenden Überfahrt und bei heftigen Stumböen die Insel und haben wunderbare Eindrücke gewonnen. Hier waren wir nicht zum Letztenmal.
22. Dezember 2023 + 23. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Noch immer - sogar noch heftiger - ist der permanente Wind. Dauernd mit 40 km/h, unterbrochen durch heftige Böen von bis zu 80 km/h, wird unser mobiles Zuhause teilweise recht heftig durchgeschüttelt. Dafür scheint die Sonne pur und wir können unsere WoMo-Türe trotzdem offen lassen und unser Häuschen kostenlos aufheizen lassen.

Heute am 23.12. ist Grosseinkauf angesagt, weil ja jetzt die Weihnachtstage vor der Türe stehen. Der Menüplan steht und so kommt wirklich nur in den Einkaufswagen, was auch auf dem Zettel steht. Wir sind ja nicht mit einem LKW unterwegs und der Platz für den Transport unserer Einkäufe ist relativ beschränkt.
Heute machen sich nun leider bei mir die "Nachwehen" der windigen Inseltour bemerkbar. Kopfweh, Husten und eine laufende Nase. Gott sei Dank findet sich in unserer "Reiseapotheke" auch ein Grippemittel und der ausnahmsweise gegönnte Mittagsschlaf von 1 1/2 Stunden hat auch etwas geholfen, so dass ich jetzt - ohne brummenden Kopf - an unseren Reiseberichten schreiben kann.

Update zur Kassette unserer Toilette:
Rémy hat gestern nochmals bei Mme Ophélia nachgefragt. Sie könne jetzt nichts mehr bestellen, da das Geschäft ab Samstag geschlossen ist und erst im neuen Jahr wieder öffnet. So wäre auch niemand vor Ort, der die Lieferung annehmen könnte. So ein ....
Mittlerweile haben wir die spezielle WC-Situation ganz gut im Griff und langsam aber sicher richten wir uns darauf ein, dass wir wohl in Frühling direkt nach Bad Waldsee fahren und die neue Kassette dort direkt beziehen und unseren Unmut dann auch gleich los werden können.

24. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer - Heiligabend
Die Sonne verwöhnt uns noch immer. Kaum zu glauben, dass nur fast 800 km nördlich, Nässe und Kälte sowie noch immer starke Winde das Wetter bestimmen. So lange wir also können werden wir immer wieder den Winter hier im Süden verbringen.
Heute nur ein "kleiner" Spaziergang zum "Fort de la Pointe de la Cride" - das ist der äusserste "Zipfel" der Landzunge, wo unser Campingplatz ist. Der Wind hat nachgelassen und mein Kopf benimmt sich auch langsam wieder.
Wie fast überall an exponierteren Stellen hat auch hier der Architekt "Vauban" sein  Vermächtnis hinterlassen. Die vieleckigen Bauten sind das typische Merkmal, wenn Vauban mitgewirkt hat - vornehmlich bei militärischen Bauten. Die "Batterie" ist denn auch "hinter Gittern" und somit nicht öffentlich zugänglich.

In unserem "weihnachtlich" geschmückten WoMo gabs heute gefüllte Peperoni zum Znacht.
Nach langem Suchen sind wir doch noch fündig geworden und haben das kleine Bäumchen gefunden, welches die Stimmung gut rüberbringt.
25. bis 31. Dezember 2023 - Woche 4
Weihnachtstag:
Kein Champagnerfrühstück, dafür Dreiminuten-Eier mit Lachs zum Frühstück.
Zum Z'Nacht gabs dann farbige Karottenstengeli, Rindsfilet mit Kräuterschaum und zum Dessert Caramel-Creme mit Rahmhäubchen.
26. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer - Stephanstag
Heute haben wir mal wieder mit dem Roller eine kleine Tour unternommen. Die erste Etappe führte uns zum "Fort de Six-Fours". Auch auf diesem Hügel ist - wie bei allen anderen strategisch interessanten Erhebungen im Umkreis von Toulon - der Zutritt verwehrt, da es militärisches Sperrgebiet ist. Trotzdem hat man auch von hier eine wunderbare Aussicht auf beide Seiten, Richtung Toulon und Richtung Sanary-sur-Mer.
Der zweite Teil unseres Trips führte uns (endlich) auf die kleine Insel "Gaou". Der Zugang über die Passerelle ist unter der Woche wegen Bauarbeiten gesperrt und da ja heute ein Feiertag ist, konnten wir die Insel problemlos erkunden. Diese kleine Insel ist wirklich nur einen "Katzensprung" von der bereits erkundeten Insel "Embiez" (les iles de Paul Ricard) entfernt und im Hintergrund sieht man den Turm welchen wir "erklettert" haben.
Auf dieser wunderbaren Insel hatten wir eine schöne und eine etwas unschöne Begegnung. Rémy ist (schon zum 2. Mal innerhalb einer Woche) hingefallen, weil er auf der schräg abfallenden und mit Sand bedeckten Betonplatte ausgerutscht ist. Ein sehr freundlicher Jogger hat ihm dann wieder auf die Beine geholfen.
Wir sind keine Polizisten aber manchmal "lupft es uns einfach den Deckel". Eine grosse Tafel vor dem Passarellen-Übergang verbietet Velos - auch nicht gestossen - auf der Insel, ebenso sind Hunde an der Leine zu führen. Und manchmal können wir halt nicht auf unserem Maul sitzen und haben das den vier E-Bike-Fahrern freundlich mitgeteilt. Das stimme nicht, respektive gelte nur für die Passerelle kam als Antwort zurück. Anmerkung der Redaktion: Wenn man sein Gehirn einschaltet, realisiert man, dass man das Rad nicht mal über die Passerelle stossen darf, also kann man es auch nicht auf der Insel benutzen - ausser man nimmt es auf den Buckel (Hahaha). Wir haben uns dann nicht weiter gekümmert und haben die Insel zu Fuss erkundigt, wobei wir wieder auf die E-Biker getroffen sind. Hier sei Fotografieren verboten, kam dann prompt die provokative Aussage eines dieser Biker und letztendlich wurde er so ausfallend, dass er meinte, er warte nur darauf, dass "Arschlöcher" verboten werden. Mir ist dann raus gerutscht "comme vous".
Eines muss einfach mal gesagt sein. Wir befinden uns als Gäste in diesem wunderschönen Land, respektieren die Natur und die Reglementarien. Kein Wunder, dass dieses Land langsam verkommt, wenn nicht einmal die Einheimischen das eigene Land respektieren.
Mehr als verdient haben wir uns heute unser feines Raclette.
27. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Relax-Einkaufs-Tag ist angesagt.
Rémy hat sich etwas ganz Spezielles zum Z'Nacht gewünscht. Seine "Grand-mère" hat zu Weihnachten immer "Bouchée à la reine" (Königinnen-Pasteten) mit Erbst und Rüebli gemacht. Die Füllung bestand aus "ris de veau" (Kalbsmilke) angereichert mit Morcheln. Das gabs heute auch.
28. Dezember 2023 - 30. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Heute (28. Dezember) ist mal wieder Relaxen angesagt und zum Znacht gibts selber gemachte Pizza mit Peperoni-Tomaten-Salat.

Am 30. Dezember - Nochmals das coole Feeling an einem solchen Markt einkaufen zu dürfen geniessen und uns für die erneuten Festtage mit allerlei Feinem eindecken stand für heute auf dem Programm. Dann haben wir ein Ehepaar vom Campingplatz getroffen, mit welchem v.a. Rémy immer wieder länger geplaudert hat. Spontan haben wir einen freien Tisch auf der Sonnenterrasse des Cafés gesucht und uns köstlich und lange über Gott und die Welt unterhalten. Für einmal habe auch ich mich sehr wohl gefühlt, da ich in keiner Sekunde das Gefühl hatte schräg angeschaut zu werden, weil ich nicht immer die richtigen Worte gefunden habe oder mein Wortschatz nicht immer grad das Gesuchte hergab.

Und natürlich - fast vergessen - übt Rémy fast täglich. Schliesslich soll das bestehende Repertoire nicht vergessen gehen und beim ersten Konzert im 2024 in Beringen, soll doch jeder Ton sitzen.

Rémy und ich machen uns auch immer wieder einen riesen Spass daraus, anhand der genauen Modellbezeichnungen der Wohnmobile und Wohnwagen die Grundrisse zu googeln. Und manchmal können wir es zuweilen nicht lassen (natürlich nur unter uns) zu hinterfragen, was sich die Designer und Konstrukteure dabei gedacht haben. Unpraktisch (auch für absolute Laien), unhandlich, überflüssig, lächerlich und vielen mehr geben sich zuweilen ohne Scheu die Hand. Aber natürlich staunen wir auch über gute Findigkeiten und haben über die Jahre auch schon die eine oder andere Idee übernommen.
31. Dezember 2023 Sanary-sur-Mer
Silvester -  "the same procedure as every year". Eigentlich eine coole Sache und die Möglichkeit für einen Neustart mit all den guten Vorsätzen etc. bla, bla, bla ... Um einen guten Vorsatz zu fassen benötigen weder Rémy noch ich Silvester. Der wird gefasst, wenn er angebracht und/oder notwendig ist.
So langsam bereiten wir uns auf unsere Abreise am 2. Januar 2024 vor und ich habe ein letztes Mal hier in Sanary die Waschmaschine und den Tumbler arbeiten lassen. Weshalb es allerdings allgemein heisst, dass man zwischen Weihnachten und Neujahr nicht waschen soll - konnte mir auch Google nicht beantworten. Unserer Wäsche hat es auf jeden Fall nicht geschadet und sie erfreut sich der Auffrischung.
Zur Feier des Tages gabs heute nochmals ein Filet (vom Schwein) wiederum mit einer Champignon-Rahmsauce und gefüllten Tomaten. Kurz vor 24 Uhr haben wir dann das letzte Fläschen Prosecco geöffnet und um Punkt 0.00 Uhr auf das neue Jahr angestossen.
Erstaunlicherweise war es auf dem Campingplatz sehr ruhig und Niemand hat irgendwelche Böller losgelassen.
1. bis 7. Januar 2024 - Woche 5
1. Januar 2024
Nach einer wirklich ruhigen sind wir gut ausgeruht ins 2024 gestartet. Unser sogenanntes "Katerfrühstück" bestand aus Rührei mit Lachsbrötchen.

2. Januar 2024
Heute hat mich Rémy dann ziemlich zeitig aus den Federn komplementiert und sich dann nach einem kurzen Frühstück seinen Aufgaben für die Weiterreise gewidmet. Rémy ist für alles Notwendige ausserhalb des WoMo's zuständig. Also Elektrokabel abhängen und aufrollen, Klammer beim "Kamin für die Heizung" entfernen und natürlich Roller montieren. Ich bin derweil mit den ganzen Aufräum- und Verstau-Aufgaben im WoMo drinnen beschäftigt. Um fast 11 Uhr gings dann los.
Zuerst haben wir eine Tankstelle, welche GPL (oder LPG anbietet) angefahren, weil uns der effektive Gasverbrauch brennend interessiert hat. Wir haben seit dem letzten Tanken (am 2.12.) 14.61 Liter verbraucht, was einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 0,47 Litern entspricht. Also eine Flasche noch voll und in der zweiten Flasche immer noch 1/3 des Inhaltes. Wow ... der Ersatz unserer Heizung hat sich bis jetzt mehr als bezahlt gemacht.
In Antibes dann haben wir "unsere Autowaschanlage" angefahren und sind den Staub der letzten Wochen los geworden. Frisch geputzt sind wir um ca. 14 Uhr auf dem Campingplatz angekommen. Da dieser noch geschlossen ist, konnten wir uns mittels der mitgeteilten Codes Zutritt verschaffen und uns auf unsere reservierten Platz einrichten. Roller abgeladen, E-Bikes aus der Garage sowie Camping-Tisch und -Stühle aufstellen.
3. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Endlich sind wir angekommen. Wir sind - bis auf den einen Herrn der seit Jahren in seinem kleinen Wohnwagen zusammen mit zwei Katzen auf dem Campingplatz wohnt, ganz alleine.
Ein kleiner Spaziergang zur "Müllentsorgung" hat uns u.a. auch an der noch nicht besetzten Reception vorbeigeführt, wo wir feststellten, dass die Türe nur angelehnt ist. Wie sich herausstellt, war der Chef, Monsieur Ives, aus seinem Urlaub zurück und hat nach dem Rechten gesehen. Er hat uns dann auch gleich zwei WiFi-Codes gegeben, damit wir von unserem Stellplatz aus uneingeschränkt ins Internet kommen. Der Gratiscode funktioniert nämlich nur in unmittelbarer Nähe der Reception - für uns also nicht sehr hilfreich.

Begleitet auf unserer kleinen Tour hat uns unsere langjährige Freundin "Maurette". Sie hat sich - noch immer heiser - lautstark angekündigt, in einem unbedachten Moment Einzug ins WoMo gehalten und nach den Leckerlis geschielt. Sie ist definitiv zurück und mit ihr die trügerischen und fiesen kleinen Kratzerli und Löchli in Beinen, Armen und Händen. Die Gute vergisst nämlich immer beim "Stämpfelen" und Wohltat signalisieren, dass ihre Krallen nicht unbedingt willkommen sind.
3. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Endlich sind wir angekommen. Wir sind - bis auf den einen Herrn der seit Jahren in seinem kleinen Wohnwagen zusammen mit zwei Katzen auf dem Campingplatz wohnt, ganz alleine.
Ein kleiner Spaziergang zur "Müllentsorgung" hat uns u.a. auch an der noch nicht besetzten Reception vorbeigeführt, wo wir feststellten, dass die Türe nur angelehnt ist. Wie sich herausstellt, war der Chef, Monsieur Ives, aus seinem Urlaub zurück und hat nach dem Rechten gesehen. Er hat uns dann auch gleich zwei WiFi-Codes gegeben, damit wir von unserem Stellplatz aus uneingeschränkt ins Internet kommen. Der Gratiscode funktioniert nämlich nur in unmittelbarer Nähe der Reception - für uns also nicht sehr hilfreich.

Begleitet auf unserer kleinen Tour hat uns unsere langjährige Freundin "Maurette". Sie hat sich - noch immer heiser - lautstark angekündigt, in einem unbedachten Moment Einzug ins WoMo gehalten und nach den Leckerlis geschielt. Sie ist definitiv zurück und mit ihr die trügerischen und fiesen kleinen Kratzerli und Löchli in Beinen, Armen und Händen. Die Gute vergisst nämlich immer beim "Stämpfelen" und Wohltat signalisieren, dass ihre Krallen nicht unbedingt willkommen sind.
4. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Ein ellenlanger Einkaufszettel will heute abgearbeitet werden und wir beide benötigen dringend einen Frisörtermin - Waschen + Föhnen. Einen gemeinsamen Termin bekamen wir für den Freitag, 5. Januar. Heute war es wirklich sehr warm - 17° C und die Sonne hat uns wieder mächtig verwöhnt. Kurz entschlossen haben wir am Nachmittag eine erste kleine Radtour in den Hafen von Antibes unternommen. Der neue Radweg ist wirklich ein Traum - sogar der Radweg ist mit einer Linie richtungsgetrennt.
Das Panorama auf dem Rückweg - im Vordergrund der Steinstrand und das Meer und im Hintergrund die schneebedeckten Berge - faszinierend. Kopfschüttelnd haben wir einen kurzen und kurzweiligen Halt eingelegt, weil wir einem Wohnmobilisten zugeschaut haben, wie er im Steinstrand immer weiter eingesunken ist, weil er wie ein Idiot Gas gegeben hat und die Steine nur so durch die Gegend geflogen sind. Ein paar umstehende Männer haben dann kräftig Stossen geholfen, das Fahrzeug kam frei und konnte auf den befestigteren Strandabschnitt fahren. Na ja - ich gehe ja nicht davon aus, dass der WoMo-Fahrer daraus etwas gelernt hat. C'est Français !
Heute war auch die eine Receptionistin, Mme. Patrizia (aus dem Elsass) da und wir haben uns über Befindlichkeiten etc. ausgetauscht.
5. Januar 2024 - 7. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Heute - Dauerregen und wir zwei haben einen Frisörtermin ... Kein Problem.
Es hat wirklich noch vor dem Aufstehen ganz sacht angefangen zu Tröpfeln und hat sich zunehmend zu einem kräftigen Dauerregen entwickelt. In unserem "Häuschen" sind wir allerdings bestens aufgehoben und die nassen, teils triefenden Kleider, konnten problemlos im Bad dem Trocknungsprozess (Aufhängen) übergeben werden.
Rémys Jacke ist mittlerweile über 30 Jahre alt und hält nur noch den Wind und leider nicht mehr das Wasser. Er war bis auf die Haut richtig nass. Also nächstes Projekt - neue Jacke(n).

Der Regen hält leider noch immer an - nicht mehr dauernd - aber es ist immer noch nass und die Sonne lässt sich, wenn überhaupt, nur sehr spärlich blicken. Mit "Gratisheizung" ist also momentan nichts. Mit unserer neuen Truma 6e und den neu verlegten Teppichen vom Teppich-Huus Breiti sind wir aber in der formidablen Situation, dass wir nie frieren und uns auch mal nur in Socken oder gar Barfuss im WoMo bewegen können. Mit beiden Investitionen haben wir Wohnqualität gewonnen und sind noch mehr zu Hause.
8. bis 14. Januar 2024 - Woche 6
Mittlerweile gehen die Vorbereitungsarbeiten auf dem Camping-Platz in die grosse Aufräumrunde, am 10. Januar öffnet der Camping offiziell. Mit einem Laubbläser werden die Blätter angehäuft und dann mit einem riesigen Staubsauger (Rohrdurchmesser ~ 15 cm) auf einen Lieferwagen verfrachtet.  Auch die beiden Receptionistinnen Mme Helene und Mme Patricia sind abwechselnd da, beantworten Anfragen und rüsten das Büro für die neue Saison. Noch immer hält sich die Sonne sehr bedeckt. Einkaufen, Waschen, Putzen etc. ist in den trockenen Momenten allerdings möglich und so kehrt auch nie Langweile ein.
Zwischenzeitlich kommen auch die neu erstandenen Jacken (ja, ich hab auch gleich eine bekommen) - Raintex all weather gear - zum Einsatz und haben sich bis jetzt bewährt. Keine Nässe dringt durch (Waterprof 8.000 mm), halten den Wind ab und kein Schwitzen (Breathable 3.000gr/m2/24h) ausser natürlich bei grosser Anstrengung, was normal ist. Jetzt müssen sie sich nur noch beim Velo- und Rollerfahren bewähren, dann waren die beiden Jacken ein absolutes Schnäppchen.

Und da inzwischen auch die meisten Betriebe wieder arbeiten, haben wir uns auch auf die Suche nach Ersatz des defekten Ralais für die Scheibenwischanlage gemacht. Auch so eine Sache ... Die grosse Iveco-Vertretung, welche auch Fiat-Lieferwagen im Angebot hat, hat sofort abgeblockt, so was haben wir nicht ... OK ? Nächster Anruf bei Hymer Bad Waldsee. Nach dem x-ten Versuch eine Person ans Telefon zu bekommen, hat Rémy endlich einen Servicetechniker erreicht. Dieser hat bestätigt, dass sie so etwas haben und unsere Anfrage an den Vertragspartner, Movera, weitergeleitet. Gleichentags kam dann auch eine E-Mail von Hymer. Da war wohl ein riesiges Missverständnis im Spiel, denn sie wollten uns ein Relais verkaufen, welches die Möglichkeit bietet, weitere Verbraucher anzuhängen. Dieses Teil befindet sich unter dem Fahrersitz und hat mit der Schweibenwischanlage null und nichts zu tun. Jetzt warten wir auf Antwort von Hymer ... und warten.
Ebenfalls haben wir Nice-Caravanes, Mme Ophélia, geschrieben, dass wir mittlerweile in Nizza angekommen und an der Planung der nächsten Tage sind. Ob sie uns schon mitteilen kann, wann unsere Ersatz Toiletten-Kassette kommt, damit wir das in unsere Planung einbeziehen können. Auch hier warten wir noch auf Antwort.

Gestern Abend, 9. Januar, haben wir einen ersten Nachbarn (Belgier mit seinem Camper) erhalten und heute hat ein weiteres Wohnmobil einen der begehrten Plätze (Strom, 2 x Frischwasser, 2 x Abwasser am Platz) besetzt. Und natürlich - wie immer - kaum gestanden, noch nichts installiert und schon hat sich die Satelittenantenne auf dem Dach kontinuierlich gedreht und gedreht und gedreht. Anscheinend sind sie fündig geworden, denn sie haben sich nun fix installiert.
11. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Gestern haben sich die Plätze rund um unseren Platz immer mehr gefüllt. So kam heute auch das "Dickschiff" (Morello) wieder an, das auch im letzten Jahr auf den beiden Plätzen (B1 + B2) hinter dem Securitashäuschen stand.

Seit nunmehr bald einer Woche leidet der Himmel an "Inkontinenz" und die Sonne kommt ihrer Verpflichtung auch - wenn überhaupt -  sehr spärlich nach. Wir haben auch hier einen "grauen Deckel", allerdings mit dem grossen Vorteil, dass über dem Horizont auf dem Meer der azurblaue Streifen seine Stellung hält und nur auf die Chance wartet, sich über der ganzen Côte auszubreiten. Ab heute sollte das - gemäss Wetter-Apps - möglich sein.

Heute haben wir auch unseren ersten Apfelkuchen in unserer WoMo-Mini-Küche gemacht. Es war fast wie zu Hause - hab nämlich vergessen den Rahm mit aufzutischen ... aber trotzdem sehr lecker.
12. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Nizza
Wow ... endlich hat die Sonne ihre Bestimmung wieder aufgenommen. Ein strahlend blauer und wolkenfreier Himmel - die Côte d'Azur - strahlt wieder im "alten Glanz, wie es der Name verspricht.
Heute stellten wir unsere neuen Jacken der "Radprobe". Und wie bereits vermutet, haben sie sich auch in diesem Bereich bewährt. Kein Schwitzen, kein Frieren, kein "Hängenbleiben am Sattel" beim Absteigen - Genial. Wir konnten also unseren Radtrip in den Hafen von Nizza so richtig geniessen und auch die neu installierte Hupe an meinem Rad kam bereits zum Einsatz. Die hört man nämlich wirklich gut und laut und so haben Fussgänger auf dem Radweg (wo sie wirklich nicht zu Suchen haben) genügend Zeit Platz zu machen.
Dem Regen sei Dank haben wir unterwegs für einmal auch die "Schneeberge" im Hinterland wunderbar und so klar wie selten gesehen und natürlich fotografisch festgehalten.
Im Hafen von Nizza angekommen haben wir dann einen imposanten "Viermastsegler" entdeckt, der dort vor Anker lag.
Die B.A.P. Union ist ein peruanisches Segelschulschiff, die technischen Daten sind im Link hinterlegt.
Am 17. Juni 2023 hat sie den Hafen in von Callao (Peru) verlassen und startete in eine insgesamt zehnmonatige Weltumsegelung - als Botschafterin von Peru. Während dieser Zeit läuft sie 21 Häfen in 15 Ländern auf drei Kontinenten an. Jeweils zwischen 2 und vier Tagen verbleibt die B.A.P. Union in einem Hafen, bevor sie weiter segelt.
Eine sehr beeindruckende und majestätische Erscheinung.

Wieder an unseren E-Bikes angekommen standen dort zwei Damen welche unsere Räder bestaunten. Wie sich herausstellte, waren die Beiden aus dem Thüringer Wald, mit dem Zug angereist und gönnten sich hier eine "Kälteauszeit" von zwei Wochen.
Die Aussicht von der Hafenmole in den Hafen ist sehr interessant und die verschiedenen Baustile beeindruckend.
Der Heimweg führte uns dann wiederum am "Wahrzeichen" und "Touristen-Hotspot" vorbei und gewährte uns einen erneut tollen Blick auf die Côte und ihre "Promenade des Anglais".
15. bis 21. Januar 2024 - Woche 7
Mittlerweile haben wir bereits die Hälfte unseres Winterurlaubs - obwohl es ist ja kein Urlaub sondern eine "Quartierverlegung" in den Süden - hinter uns. Nachdem wir von Nice-Caravanes (neue WC-Kassette) noch immer keine Reaktion erhalten haben, hat Rémy heute mal wieder telefoniert und wurde mit "Bonjour Monsieur Bluewin" begrüsst. Wir sind also mittlerweile bekannt und haben erfahren, dass morgen oder am Mittwoch die neue Kassette bei Nice-Caravanes eintreffen sollte ... .

Und täglich grüsst das Murmeltier ...
... ähhh - natürlich Maurette - und das auch nur, wenn es nicht regnet. Dafür umso hartnäckiger. Wenn wir beim Aufstehen vor die Türe schauen, wälzt sie sich schon genüsslich auf unserer Fussmatte und holt sich eine erste "Massage". Sobald dann die WoMo-Türe aufgeht ist sie nicht mehr zu halten und will unbedingt ihre Snacks und natürlich Streicheleinheiten.
Heute sollten sich nun auch unsere neuen Jacken bei einer Rollerfahrt bewähren. Geplant war eine kleine Tour nach Cannes. Über die "Ramparts" von Antibes wollten wir eigentlich, welche allerdings wegen Bauarbeiten gesperrt sind. Weiter wollten wir via "Juan-les-Pins", wobei wir auch hier nur einen kleinen Teil der Strecke fahren konnten, weil sie auch hier am Bauen sind. Endlich dann in Cannes angekommen, konnten wir auch hier nicht die Küstenstrasse fahren, weil ... Richtig ... auch hier gebaut wird. Über Umwege durch kleine Gässchen kamen wir dann endlich am grossen Platz, unmittelbar beim "Palais des Festivals" an, dort wo jährlich die "Goldene Palme" vergeben wird und wo sich Stars und Sternchen aus der ganzen Welt ein "Stell dich ein" geben. In einem Café genossen wir unsere Espressi bei strahlender Sonne. Der Kellner war zwar mehr als hochgradig unmotiviert, was uns aber bei 18°C in keiner Weise gestört hat.
Auf dem Rückweg nahmen wir dann die "Schnellstrasse" und waren bereits nach 20 Minuten zu Hause.
Fazit: Unsere Jacken haben auch diese Prüfung mit Bravour bestanden - auch für längere Touren, bei grösserer Geschwindigkeit und im Schatten. Zudem können unter diese Jacken dickere Pullover oder dickere Wolljacken angezogen werden - falls nötig. Unsere schweren Motorradjacken werden also inskünftig zu Hause bleiben müssen.
16. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Nizza
Es geschehen noch Zeichen und Wunder ... Unser heutiges Telefonat mit Mme Ophélie hat ergeben, dass die WC-Kassette eingetroffen ist - ENDLICH. Rémy wollte erst am Donnerstag fahren - ich hab aber darauf hingewiesen, dass wir nicht immer Druck machen und uns dann 2 Tage Zeit lassen können um die Kassette zu holen. Also hat Rémy nochmals angerufen und mitgeteilt, dass wir innerhalb einer Stunde vor Ort sind.
Es ging dann auch ganz rassig und nach 45 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Begrüsst haben wir Mme Ophélie mit den Worten: "Madame et Monsieur Bluewin sont ici". Sie hat uns dann gleich ins Lager geführt, wo unser Paket erst noch ausgepackt werden musste. Bis jetzt schaut ja alles ganz gut aus und - wenigstens bei mir - stellte sich bereits eine Vorfreude ein. Auf dem Weg zur Kasse, wo die Schachtel geöffnet und der Inhalt überprüft wurde, haben wir gleich noch zwei Flaschen "Aqua Kem Blue" mitgenommen. Mit jedem Kleber mehr der durchgeschnitten wurde ist auch die Spannung gestiegen - und ... Sch... schon wieder die Falsche, was Rémy dann auch gleich mitgeteilt hat und nochmals das Foto gezeigt hat, wo die Armaturen auf der anderen Seite sind. Mme Ophélie hat dann einen Kollegen gerufen und Rémy hat auch ihm das Foto gezeigt und mitgeteilt, dass das so nicht passt. "Etwas anderes bekommen Sie in Frankreich nicht" war die Aussage des Kollegen. Worauf Rémy gleich gekontert hat "das ist unmöglich"! Der Kollege hat sich dann die Kassette ganz genau angeschaut, den Deckel der Kassette weggenommen und an der Öffnung gedreht - et voilà - jetzt war es die richtige Kassette. ... und Rémy plumpste ein Megafels runter. Anscheinend stellt Thetford nur noch dieses Modell her und man muss wissen, dass sich die Armatur so drehen lässt, dass sie für R- und L-Modelle passt. R (Right) und L (Left) zeigen die Richtung an, auf welche Seite die Kassette für die Entlehrung entnommen wird. Wir sind so richtig HAPPY !!!
Auf dem Rückweg haben wir dann auch gleich den 70'000 Kilometer zurückgelegt und sind wohlbehalten wieder auf unserem Platz angekommen.
Heute wissen wir, dass auch die Kassette, welche wir in La Seine-sur-Mer erstanden und zurückgegeben haben, gepasst hätte, wenn der Verkäufer - immerhin offizieller Thetford-Vertreter - gewusst hätte, dass man die Armatur drehen kann. So what so god !

18. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Cagnes-sur-Mer
So - lange haben wir uns darauf gefreut - heute war es endlich soweit - "Couscous" im Restaurant San Marino, bei Monsieur Samir. "Unseren" Tisch am Fenster hatten wir wohlweislich im Vorfeld reserviert und freuten uns schon riesig auf diese Spezialität. Obwohl Mr. Samir noch in den Ferien ist, wurden wir auch heute nicht enttäuscht. Noch vor dem Auftischen ist uns aufgefallen, dass er neue Teller hat. Zum Abschluss und als "Verdauerli" gabs - wie immer - einen frisch aufgebrühten Pfefferminztee.

19. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage
Auf dem Rückweg vom gestrigen Couscous waren wir noch im grossen "Casino Geant" einkaufen für die heutige "Marmitte du Pêcheur". Leider habe ich nicht alle Zutaten bekommen und es fehlten u.a. Calamares, rohe Crevetten und Lachs. Hat aber trotzdem gemundet.
Ist halt schon nicht ganz dasselbe wie frisch vom Markt, den wir hier übrigens vergebens suchen.
20. Januar 2024 + 21. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Villefranche-sur-Mer
Am 20. Januar 2024 haben wir einen Platz neben uns Nachbarn (D-Kennzeichen) erhalten, welche mit einem mega Carthago-Dickschiff, ca. 1 Meter länger als unser WoMo, eingefahren sind. Türe auf und gleich mit einem Glas Wein in der Hand den Platz inspiziert, die Garage geöffnet und eine halbe Stunde reingeschaut, ohne etwas zu bewegen, Satelitenschüssel ausgefahren und mit dem kleinen Hundchen spazieren gegangen.

Am 21. Januar 2024 erlebten wir eine riesige, freudige Überraschung. Ich wollte grad ins Bad als Rémy mich ganz aufgeregt rief "Gaby schau mal wer da ist". Wir hatten Besuch von dem Ehepaar (aus dem französischen Jura), mit welchem wir bereits in Sanary-sur-Mer im Hafen gemütlich eins getrunken haben und uns total cool unterhalten konnten. Sie haben den Platz I7 inspiziert, waren begeistert und haben ihn gleich reserviert. Sie werden morgen anreisen.
An Nachmittag haben wir dann unsere geplante kleine Rollertour nach Nizza und dem Mont Alban und weiter nach Villefranche-sur-Mer unternommen. Auch heute haben sich unsere neuen Jacken voll bewährt und ich, da ich ja hinten sitze und meine Beine dadurch nicht durch den Lenker windgeschützt sind, habe meine neuen gefütterten Leggins unter den gefütterten Outdoor-Hosen ausprobiert. Absolut perfekt - und wenn wir dann nach Monte Carlo oder gar Menton fahren, werde ich natürlich die Skihose anstelle der Outdoor-Hose anziehen.
Auf dem Weg zum "Mont Alban" - immerhin 222 M.ü.M. - haben wir eine tolle Aussicht auf den Hafen von Nizza und im Hintergrund auf den Flughafen geniessen können. Die Spitze des Mont Alban liegt im Naturpark "Parc du Mont Boron" in welchem auch ein "Mémorial Princesse Grace" liegt. Auf dem Mont Alban thront noch eines altes Fort von welchem aus eine wunderbare Rundsicht auf Nizza und Villefranche-sur-Mer möglich ist.
Sicht Richtung Nizza und Villefranche-sur-Mer
Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert mit Küstenblick in Villefranche-sur-Mer
22. bis 28. Januar 2024 Woche 8
Das Ehepaar, welches wir in Sanary-sur-Mer kennengelernt haben ist tatsächlich heute, 22. Januar, angereist. Sie haben uns - als würden wir uns schon Jahre kennen - mit einer herzlichen Umarmung begrüsst und sich riesig gefreut, dass das geklappt hat. Während sie sich eingerichtet haben, hat Rémy, da strahlend schönes Wetter, seine Gitarre nach draussen geholt und ein wenig am Repertoire und anderen Ohrwürmern geübt. Nicht lange und schon stand Mr. Frank, langjähriger Mitarbeiter auf dem Campingplatz, da und hat sich riesig ob der Livemusig gefreut. Kurz darauf kam auch Luigi, er hat nämlich gleich gesagt, dass wir uns duzen müssen (er ist 81 Jahre alt) mit einem Stuhl und seinem Bierkübeli. Er hat andächtig Rémys Musik gelauscht und wo er konnte mitgesungen. Dann hat er seine Frau, Joseline, geholt und wir haben wunderbare Stunden an der Sonne und mit schönen Gesprächen verbracht. Und da sie nur zwei Tage bleiben können, haben wir uns für den Besuch im San Marino zum Couscous für den Folgetag verabredet.

Zwischenzeitlich kamen wir auch mit unserem anderen Nachbarn, Dickschiff Carthago (8.85 Meter lang), ins Gespräch. Sorry ... aber so was von borniert und "ich bin der King". Hat Stolz erzählt, dass er drei deutsche Gasflaschen und eine Italienische Gasflasche mitführt und so keine Gasprobleme hat. Er ist aus Aachen, hat dort noch ein Büro (daher das D-Kennzeichen), wohnt aber seit 20 Jahren in Belgien. Er war 10 Wochen in Sizilien unterwegs und hat nur geschimpft über den Müll, der überall liegt und die schlechten Strassen. Er hat auch plagiert, dass er - egal wie er seine Luftfederung eingestellt hat - trotzdem alle Schlaglöcher gespürt hat und nur im Schneckentempo vorwärts kam. Luftfederung ? und fährt zum Ausrichten des WoMos auf einen Block ? Auch hat er alle Modellbezeichnungen entfernt, weil er grundsätzlich keine Werbung für den Hersteller macht (Hä ?). Sein WoMo ist ein Carthago Highliner - einer von insgesamt elf gebauten ... Uns war rasch klar, dass das ein "unangenehmer Gross-Schnuri" ist. Derart unsympathische Leute haben wir bis jetzt sehr selten getroffen. Sie sind dann - Gott sei Dank - am nächsten Tag weiter Richtung Marseille.
23. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Cagnes-sur-Mer - Antibes
Heute Couscous; Luigis lud uns ein, mit seinem Auto mitzufahren und Dank unserer Vorsondierung, hat ihn Rémy gleich auf einen Parkplatz ganz in der Nähe gelotst. Luigi ist mit seinen 81 Jahren ein umsichtiger Autofahrer und weit davon entfernt ein "Dattergreis" zu sein. Gleich nach der Ankunft im San Marino hat Rémy ein Paar Fotos geschossen - von innen und aussen und ein Herr am Nachbartisch hat uns gleich erkannt und gemeint, dass er uns noch vom letzten Besuch kennt. Er ist aus der Region und kann sich gut an die Schweizer erinnern. Luigi und Joseline haben mega geschwärmt von ihrem Menü, so ein gutes Couscous hätten sie noch nie ausserhalb Marokko gegessen. Egal welches Fleisch man ass, es fiel einfach so vom Knochen und war mega zart. Luigi ging dann klamm heimlich bezahlen und hat die ganze Rechnung übernommen. Beide schwärmten immer wieder, wie sie diese Zeit mit uns geniessen würden und erzählten dem Herrn am Nebentisch, dass ihre Freunde (also Rémy und ich) ihnen dieses Restaurant empfohlen hätten. Auch die schöne Lage des Restaurants mit Meerblick hat ihnen sehr gefallen. Wir sprachen über schöne und sehenswerte Orte, die wir auch schon besucht haben und vieles mehr. Rémy und ich übernahmen dann noch den Verdauungstee. Im Anschluss sind wir in die Bisquitterie d'Antibes gefahren, wo Joseline sich mit Geschenken für ihre Schwägerin und andere Bekannte eingedeckt hat. In Antibes selber besuchten wir die "Glasbläserei", von welcher Rémy und ich geschwärmt haben. Auch hier waren beide sehr angetan von der doch sehr speziellen Atmosphäre; Meer - grosse Boote - im Hintergrund Schneeberge - ein einmaliger Kontrast, welcher fast etwas Mystisches hat. Wir fuhren das erste Mal ins neue Parkhaus - Souterrain - und fanden rasch einen Platz. Auf dem grossen Platz mitten in der Altstadt fanden wir rasch einen sonnigen Tisch und genossen einen Espresso, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
25. Januar 2024 Villeneuve-Loubet-Plage - Nizza
Bei strahlendem Wetter haben wir unsere Velos gesattelt und sind nach Nizza gefahren, haben unsere Räder parkiert und sind durch die Altstadtgässchen geschlendert. Traumhaft - einfach unbeschreiblich schön und manchmal fast erschreckend wie eng. Die kleinen "Beizlis" aus unterschiedlichsten Ländern und deren würzigen Düfte in den Gässchen - wie in einer anderen Welt. Das haben wir nicht zum letzten Mal gemacht, wir haben nämlich bei Weitem noch nicht alles gesehen, was es zu Sehen gibt.
27. Januar 2024 Tourrettes-sur-Loup
Wiederum erwartet uns ein strahlend sonniger Tag. Rémy hatte eine wunderbare Route ins "Hinterland" rausgesucht mit dem Ziel "Château du Caire", oberhalb Tourrettes-sur-Loup oder wie es seit der Revolution auch heisst "Tourrettes-lès-Vence" (3995 Einwohner 2015). Es liegt auch so, als hätte es man an den Berg geklebt. Die "Route du Caire" wurde uns dann allerdings zum Verhängnis und wir kamen nicht ans geplante Ziel. Mit mehr als 22 % Steigung, kam Rémy auch alleine auf dem Roller und mit Vollgas nicht mehr weiter - schade! Und weil es bis zum Château doch noch einige Kilometer gewesen wären, haben wir das Ziel gestrichen und sind stattdessen nach Gourdon gefahren. Auch dieses kleine Dorf (368 Einwohner im Januar 2021) thront auf einem Hügel und liegt 740 M.ü.M. Die Aussicht traumhaft und bis nach Villeneuve-Loubet-Plage.
29. Januar 2024 bis 4. Februar 2024 - Woche 9
Wahnsinn, wie die Zeit nur so dahin rast. Der Januar ist bald vorbei und der letzte Monat unserer "Überwinterungs-Zeit" bricht an. Es hat jetzt schon länger nicht mehr geregnet und die Sonne hält sich recht hartnäckig. Allerdings sinken die Temperaturen in der Nacht auf 3 bis 4 °C weshalb es am Morgen jeweils noch recht frisch ist. Unsere "treue Freundin Maurette" - wobei wenn wir ganz ehrlich sind müsste es eigentlich heissen "unser Freund", denn Maurette ist ein Männchen - wartet auch jeden Tag sehnsüchtig darauf, dass sich die WoMo-Türe öffnet und einige Snacks für sie rausspringen.

Heute, 30. Januar 2024, fahren wir wieder ins "San Marino" zum Couscous - das lassen wir uns nicht nehmen. An unserem reservierten Tisch am Fenster geniessen wir den herrlichen Ausblick auf die Gäste auf der Terrasse, das Meer und auf startende und landende Flugzeuge am Flughafen von Nizza. Als wir bereits fertig sind mit Essen und auf unseren "obligaten" Tee warten setzt sich ein Herr an den Zweiertisch neben uns und wie es so ist, kommt Rémy schon bald mit dem Herr ins Gespräch und der Herr lacht schon bald Tränen über Rémys Sprüche. Ein kurzweiliges Essen in entspannter Atmosphäre mehr, von welchem wir noch lange zehren können.
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